Rettungskompetenz im Betrieb: Wie Schulungen das Sicherheitslevel erhöhen

Rettungskompetenz im Betrieb: Wie Schulungen das Sicherheitslevel erhöhen

Im Mittelstand steht die Sicherheit der Mitarbeiter an erster Stelle – und das bedeutet nicht nur den Einsatz klassischer Sicherheitsmaßnahmen, sondern auch die Fähigkeit, im Notfall schnell zu reagieren. Viele Unternehmen erkennen zunehmend, dass es eine gute Strategie ist, eigene Mitarbeiter zu Instruktoren für lebensrettende Maßnahmen auszubilden. Dadurch kann ein betriebseigenes Notfallteam entstehen, das in kritischen Momenten sofort eingreifen kann. Die Möglichkeit, selbst zum Ausbilder zu werden, bietet Betrieben die Chance, langfristig und nachhaltig für Sicherheit zu sorgen.


Warum Rettungskompetenz entscheidend ist

Ob Unfälle durch Maschinen, gesundheitliche Zwischenfälle oder andere Notfallsituationen – der Mittelstand ist auf schnelle Reaktionen angewiesen. Oft fehlt es den Mitarbeitern jedoch an den notwendigen Kenntnissen, um im Ernstfall angemessen zu handeln. Hier setzt der BLS (Basic Life Support) AED SRC Instruktorenkurs an. Unternehmen können nicht nur ihre Mitarbeiter in Erste Hilfe und der Bedienung eines Defibrillators schulen lassen, sondern auch eigene Ausbilder heranziehen, die regelmäßig Wissen an Kollegen weitergeben.

Wie der Weg zum Ausbilder aussieht

Erste-Hilfe-Instruktor erklärt einer Gruppe von Teilnehmern, wie man eine Reanimationspuppe bei einer Wiederbelebung verwendet
Für viele Unternehmen ist es eine strategisch kluge Entscheidung, ausgewählte Mitarbeiter als Instruktoren auszubilden. Diese werden selbst zu Experten in der Ersten Hilfe und im Umgang mit AED-Geräten. Mit einem speziellen Kurs wie dem BLS AED SRC Instruktorenkurs erhalten sie das Fachwissen und die methodischen Fertigkeiten, um ihr Wissen professionell und zielgerichtet im eigenen Betrieb weiterzugeben.

Der Ablauf sieht in der Regel so aus:

  1. Grundausbildung in Erster Hilfe und AED: Mitarbeiter lernen die grundlegenden Maßnahmen zur Lebensrettung.
  2. Instruktorenausbildung: Nach erfolgreichem Abschluss des Grundkurses folgt eine spezialisierte Ausbildung, bei der die Teilnehmer lernen, Schulungen zu planen und durchzuführen.
  3. Zertifizierung und Auffrischungskurse: Um als offizieller Ausbilder zu fungieren, ist eine Zertifizierung notwendig, die regelmäßig durch Auffrischungskurse erneuert wird.

Teilnehmerin einer Erste-Hilfe-Schulung übt die Herz-Lungen-Wiederbelebung an einer Reanimationspuppe, während andere zusehen und ein Erste-Hilfe-Set bereitliegtVorteile für Unternehmen, eigene Ausbilder zu haben

  • Schnelle Reaktion: Ausgebildete Instruktoren können sofort handeln und Schulungen schnell und flexibel organisieren.
  • Kostenersparnis: Langfristig sinken die Kosten, da nicht immer externe Schulungsanbieter beauftragt werden müssen.
  • Flexibilität: Schulungen können intern angepasst werden, z.B. auf spezifische Gefahrenquellen im Betrieb.
  • Vertrauen schaffen: Mitarbeiter, die ihre Kollegen ausbilden, fördern das Gemeinschaftsgefühl und das Vertrauen im Team.

Wie Unternehmen ihre eigenen Ausbilder einsetzen können

Nachdem Mitarbeiter zum Ausbilder geworden sind, können Schulungen regelmäßig und auf spezifische Bedürfnisse im Betrieb zugeschnitten durchgeführt werden. Dies sorgt nicht nur für eine kontinuierliche Rettungskompetenz im Unternehmen, sondern stärkt auch das Sicherheitsbewusstsein der gesamten Belegschaft.


Interview: Warum betriebliche Instruktoren für Erste Hilfe und AED wichtig sind

Für dieses Interview haben wir mit Michael Fischer, einem erfahrenen Sicherheitsbeauftragten eines mittelständischen Unternehmens, gesprochen. Michael hat sich in einem BLS AED SRC Kurs zum Instruktor ausbilden lassen und gibt heute regelmäßig Schulungen für seine Kollegen.


Frage: Michael, Sie sind seit einigen Jahren in Ihrem Unternehmen für die betriebliche Sicherheit zuständig und haben vor kurzem den Schritt gewagt, selbst zum Instruktor für Erste Hilfe und AED zu werden. Was hat Sie dazu motiviert?

Michael Fischer: Die Idee kam tatsächlich von unserer Geschäftsführung. Wir haben immer wieder externe Schulungen angeboten, aber das war oft zeitaufwendig und nicht flexibel genug. Da ich mich schon lange für Notfallmanagement interessiere, war es für mich eine tolle Chance, dieses Wissen selbst weiterzugeben. Außerdem ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich im Ernstfall nicht nur selbst handeln kann, sondern auch meine Kollegen schulen kann, damit wir alle vorbereitet sind.


Frage: Wie lief die Ausbildung zum Instruktor ab und was war für Sie der größte Mehrwert?

Michael Fischer: Die Ausbildung war sehr praxisorientiert. Zuerst habe ich selbst eine Schulung zum Thema BLS und AED besucht, also die Basismaßnahmen der Lebensrettung und den Umgang mit Defibrillatoren gelernt. Danach folgte die eigentliche Instruktorenausbildung, in der es darum ging, wie ich das Wissen an andere vermitteln kann. Für mich war der größte Mehrwert, dass ich gelernt habe, wie man die Schulungsteilnehmer motiviert und ihnen die Sicherheit gibt, im Notfall richtig zu handeln.


Frage: Was hat sich seitdem für Ihr Unternehmen verändert?

Michael Fischer: Wir haben jetzt eine ganz andere Dynamik, wenn es um das Thema Notfallmanagement geht. Früher waren solche Schulungen oft „Pflichtveranstaltungen“, heute merken die Kollegen, wie wichtig das ist und fühlen sich sicherer. Außerdem sparen wir viel Zeit, weil ich die Schulungen direkt bei uns im Unternehmen flexibel organisieren kann. Das schafft Verlässlichkeit, vor allem wenn neue Mitarbeiter hinzukommen oder jemand eine Auffrischung benötigt.


Frage: Gibt es konkrete Situationen, in denen sich diese Schulungen schon bewährt haben?

Michael Fischer: Zum Glück hatten wir bisher keinen akuten Notfall, aber allein das Wissen, dass man vorbereitet ist, gibt ein gutes Gefühl. Vor ein paar Monaten hatte ein Kollege allerdings Kreislaufprobleme, und die Mitarbeiter, die ich geschult habe, wussten sofort, was zu tun ist, bis der Notarzt kam. Das hat mir gezeigt, dass diese Kurse wirklich einen Unterschied machen können.


Frage: Was würden Sie anderen Unternehmen raten, die darüber nachdenken, eigene Instruktoren auszubilden?

Michael Fischer: Ich kann es nur empfehlen! Die Vorteile liegen auf der Hand: Flexibilität, Kostenersparnis und vor allem der Faktor Zeit. Je schneller und regelmäßiger man seine Mitarbeiter schulen kann, desto besser. Und der Zusammenhalt im Team wird auch gestärkt. Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man sich im Ernstfall aufeinander verlassen kann.


Frage: Zum Abschluss: Was motiviert Sie persönlich, diese Schulungen weiterhin durchzuführen?

Michael Fischer: Es ist das Gefühl, wirklich etwas Sinnvolles zu tun. Erste Hilfe ist nicht nur wichtig, sondern auch eine Fähigkeit, die Leben retten kann. Ich finde es großartig, meinen Kollegen das beizubringen und zu sehen, wie sie mit jedem Kurs selbstsicherer werden. Am Ende geht es darum, dass wir alle sicher nach Hause kommen – und das motiviert mich jeden Tag.


Tipps für Unternehmen, die Ausbilder entwickeln möchten

  1. Richtige Kandidaten auswählen: Suchen Sie Mitarbeiter aus, die ein besonderes Interesse an Sicherheitsthemen und die Fähigkeit zur Wissensvermittlung haben.
  2. Kontinuierliche Weiterbildung: Halten Sie die Rettungskompetenz durch regelmäßige Auffrischungskurse und Fortbildungen auf dem neuesten Stand.
  3. Interne Schulungspläne aufstellen: Planen Sie fest ein, wie und wann neue Mitarbeiter geschult und bereits zertifizierte Kollegen weitergebildet werden sollen.
🛡️ SchrittZum Ausbilder im Unternehmen werden
1️⃣ Mitarbeiter auswählenBestimmen Sie Mitarbeiter mit Interesse und Fähigkeiten im Bereich Sicherheit und Erste Hilfe.
2️⃣ Instruktorenkurs buchenEinen zertifizierten BLS AED SRC Instruktorenkurs finden und die ausgewählten Mitarbeiter anmelden.
3️⃣ Grundausbildung absolvierenDie zukünftigen Ausbilder müssen zuerst den Grundkurs in Erster Hilfe und AED bestehen.
4️⃣ Instruktorenausbildung beginnenIm Anschluss folgt die spezialisierte Instruktorenschulung zur Wissensvermittlung und Schulungsgestaltung.
5️⃣ Zertifizierung erhaltenNach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer eine Zertifizierung, die regelmäßig erneuert werden muss.
6️⃣ Interne Schulungen durchführenDie neuen Instruktoren schulen regelmäßig ihre Kollegen und sorgen so für kontinuierliche Rettungskompetenz.

Selbst Ausbilder werden – eine Strategie für nachhaltige Sicherheit

Wenn Unternehmen ihre eigenen Mitarbeiter zu Ausbildern in lebensrettenden Maßnahmen entwickeln, profitieren sie von langfristigen Vorteilen: Die Rettungskompetenz wird intern aufgebaut, Schulungen werden flexibel gestaltet, und das gesamte Team gewinnt an Sicherheit. Damit leistet der Mittelstand einen wertvollen Beitrag zum Schutz seiner Belegschaft und zur Stärkung des Zusammenhalts im Unternehmen.

Bild: pixelaway, Rawpixel.com/Stock.adobe.com

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